210 Bilderrollen, in einem langjährigen malerischen Prozess 1992–1997 entstanden, zusammengefasst und geordnet zu einer elf Meter langen und über sechs Meter hohen Bibliothekswand – dieser Werkkomplex evoziert in seinem gedanklichen Konzept, in der künstlerischen Umsetzung sowie in seiner Materialität unmittelbar Analogien zu Altägypten.

Die zunächst weitgehend unsichtbaren Bilder entwickeln in einem Spannungsfeld von motivlicher Kontinuität und stilistischer Variation einen vielschichtigen Kosmos, der sich erst allmählich im Prozess des Entrollens erschließt. Vergleichbar einem archäologischen Objekt, das ans Tageslicht gehoben wird, warten die einzelnen Bilder darauf, enthüllt, entrollt zu werden. Als Entdecker ist der Betrachter aktiv in den Vorgang der Sichtbarmachung jeden einzelnen Bildes eingebunden, den er digital steuern kann.

Ein Museum ägyptischer Kunst und Kultur ist ein stimmiger Ort für die Präsentation der Rollenbilder von Zygmunt Blazejewski. Sie werden an diesem Ort zu einem aktuellen Beleg einer tief in der Vergangenheit verankerten Praxis der Aufzeichnung, Bewahrung und Vermittlung des kulturellen Erbes. Wie bei der Betrachtung ägyptischer Bildwerke erschließt sich hinter der Fassade einer gewissen Einförmigkeit ein großer Reichtum künstlerischer Kreativität.

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