06.06.2011

Vorschautage: Wimpernschlag der Zeit

Bevor die altägyptischen Objekte einziehen, können die Besucher an diesem Wochenende die neuen Museumsräume mitgestalten

Mit dem 6. Juni 2011 wird das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst München Hausherr im Neubau an der Gabelsberger Straße im Herzen des Kulturareals sein. Dieser Schlüsselübergabe folgen am 23. und 24. Juli zwei „Vorschautage“, bei der die – noch leeren – Ausstellungsräume erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. An diesem Wochenende wird der Museumsneubau – bei freiem Eintritt – täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet sein. Am Samstag, 23. Juli findet parallel dazu das Bürgerfest der Maxvorstadt statt.

Bevor die altägyptischen Objekte einziehen, können die Besucher an diesem Wochenende die neuen Museumsräume mitgestalten: Sie werden gebeten, einen Gegenstand aus ihrem persönlichen Umfeld, ihrem Alltag mitzubringen: vielleicht ein Buch oder ein Stück Geschirr, ein Spielzeug oder ein Schmusetier – ein Ding, an dem eine Geschichte, eine Erinnerung, ein wenig Herzblut, eben ein Stück gelebtes Leben hängt. Diese „hab! Seligkeiten“ dürfen dann auf den Sockel und die Münchner Performance-Künstlerin Ruth Geiersberger wird das Mitgebrachte begutachten. Dabei werden die Geschichten zu den Dingen in einem „Kundengespräch“ gesammelt. Die Habseligkeit wird dann auf einem Sockel positioniert und ist damit für eine kurze Weile „KunstWerk“ im noch leeren Museum.

Die Aktion wird von dem Photokünstler Marius Winterstein festgehalten für einen Wimpernschlag der Zeit. Der Bringer wird mit seiner Habseligkeit auf ein Polaroid gebannt, die wachsende Zahl der Bilder wird an einer Wand im Eingangsbereich des Museums ihren Platz finden. Am Ende seines Besuches nimmt der Gast seine Habseligkeit wieder mit nach Hause, das Bild bleibt hängen und wird auch auf der Website des Museums seine digitale Verewigung finden. Die Habseligkeit verschwindet wieder aus dem musealen Raum nach ihrer flüchtigen Existenz als „KunstWerk“.