04.10.2019

Objekt des Monats Oktober

Krokodilskopf

Mumienmaske Krokodil© SMÄK

Der lebensgroße Kopf ist großzügig und schwungvoll geformt mit seinen in drei Bögen girlandenartig geschwungenen Zahnreihen, dem Nasenhöcker auf der Schnauze sowie den Wülsten über den Augen. Demgegenüber ist die Unterseite lediglich glattgestrichen. Die Lebendigkeit des Ausdrucks wird vor allem durch die Augen erzeugt: Über der farbigen Fassung von Iris, Pupille und Augenwinkel liegt ein hauchdünnes Glasplättchen. 

Der Kopf ist im Inneren hohl und läßt dort die Abdruckspuren von Mumienbinden erkennen; er war demnach Bestandteil der figürlichen äußeren Umhüllung eines mumifizierten Krokodils. Die Mumien von Tieren, die als lebende Erscheinungsform einer bestimmten Gottheit galten, wurden in griechisch-römischer Zeit oft aufwendig geschmückt und in eigenen Tierfriedhöfen bestattet; dieses Exemplar ist eines der schönsten seiner Art.

Gips bemalt, Glas
H. 19 cm, Br. 19 cm, L 43,5 cm
Römische Kaiserzeit, 200-400 n.Chr.
Inventarnummer ÄS 6809
(ausgestellt im Raum „Religion“)