01.07.2014

Objekt des Monats Juli: Paula Modersohn-Becker, Selbstportrait, 1906

Unter den Künstlern der Moderne, die sich mit Altägypten auseinandergesetzt haben, nimmt Paula Modersohn Becker eine Sonderstellung ein.

In ihren beiden letzten Lebensjahren – sie verstarb 1907 im Alter von 31 Jahren – schuf sie eine Reihe von Selbstporträts, deren Stil unmittelbar auf die Mumienporträts aus dem Fayûm Bezug nimmt. Tief beeindruckt von der Präsenz dieser Gesichter aus der Römerzeit sah sie in diesen Porträts Bilder, die das Sterben überwinden und den Blick in ein ewiges Leben öffnen.
Inmitten der Mumienporträts des Münchner Ägyptischen Museums wirkt Paula Modersohns Selbstporträt ganz ägyptisch, integriert sich künstlerisch und in seinem Blick auf das Jenseits in eine längst vergangene Zeit, die in den Bildern dieser Künstlerin eine neue Präsenz gewinnt.
Der Dialog zwischen Altägypten und der Moderne, der eines der Themen der Sonderausstellung Nofretete –tête-à-tête bildet, gewinnt in dieser Gegenüberstellung eine besondere Überzeugungskraft.

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