22.01.2012

Französische Tage im Museum

Ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem Institut français und der AFLM (Association Français Langue Maternelle de Munich e.V.)

Schon lange kann man im Ägyptischen Museum Führungen für Gruppen oder Schulklassen in einer Fremdsprache buchen, doch ein fremdsprachiges Programm für alle Besucher hat es bislang noch nicht gegeben. Premiere also für ein vielfältiges offenes Angebot: Der Französische Tag am 22. Januar war Teil einer größeren Aktion mit zwei verschiedenen Kooperationspartnern.

Erster Teil der Deutsch-Französischen Woche war ein zweitägiges Programm in Zusammenarbeit mit dem Institut Français, das zum Jahrestag des Deutsch-Französischen Kooperationsvertrages jedes Jahr deutschen Schulen die Gelegenheit bietet, die französische Sprache zu entdecken. Zehn Schulklassen haben am 19. und 20. Januar an dem Programm „Von der Entzifferung zum Wörterbuch“ teilgenommen, in dem sie über die altägyptischen Hieroglyphen und deren Entzifferung informiert wurden: Die eigentliche Entzifferung gelang dem Franzosen Jean-Francois Champollion, der Zugang zu den Texten wurde durch das Wörterbuch-Projekt des Deutschen Richard Lepsius ermöglicht – eine französisch-deutsche Pionierleistung also .Für die Schüler gab es zunächst eine Führung in französischer Sprache, darauf folgte eine Powerpoint-Präsentation auf Deutsch, die die Grundlagen des Hieroglyphensystems erklärte; anschließend durfte jede Klasse einen Abschnitt des sog. Elysée-Vertrages in Hieroglyphen übertragen. Das hieroglyphische Dokument wurde dann zum Abschluß in einer kleinen Feierstunde Kultusminister Spaenle und dem französischen Generalkonsul Cohet übergeben, zur Weiterleitung an den französischen Botschafter in Berlin.

Der zweite Teil begann mit einem Werkstattprogramm am Samstagmorgen, in dem zwölf Kinder der Association Français Langue Maternelle de Munich e.V. insgesamt siebzehn Beschriftungen für verschiedene Museumsobjekte erarbeitet haben. Diese französischen Beschriftungen wurden am nächsten Tag feierlich vorgestellt und begleiteten ein öffentliches, gänzlich in französischer Sprache gehaltenes Programm, an dem über 600 Besucher, davon rund 250 Kinder, teilnahmen, darunter eine Führung mit Dietrich Wildung zu den Hauptstücken der Sammlung, eine Familienführung zum Thema: „Asterix und Kleopatra: Wahrheit oder Lüge?“, zwei Märchenstunden und ein Werkstattprogramm.

Den ganzen Tag ging es über aus lebhaft im Museum zu, und viele Teilnehmer äußerten den Wunsch nach einer Wiederholung des Angebots.