Fremde – Freunde – Feinde
Das Alte Ägypten und seine Nachbarn
07.04.–29.11.2009
Die Sonderausstellung widmete sich dem Thema Fremde in Ägypten und dem Umgang mit dem Ausland aus altägyptischer Perspektive.
Über die kriegerische Auseinandersetzung mit den Feinden des Alten Ägypten und der propagandistischen Darstellung von unterworfenen und bezwungenen Fremdländervölkern hinaus, präsentierte die Ausstellung erstmals auch die Aspekte der Assimilation von Fremden. Diese reichte vom Einsatz ausländischer Truppen als Söldner im ägyptischen Militär über die Integration und Ansiedlung von Ausländern im ägyptischen Hoheitsgebiet bis hin zur Kinderbetreuung durch ausländische Ammen am königlichen Hof. Dabei wurde das Fremdenbild der Ägypter, das in zahlreichen literarischen und religiösen Texten und Bildern sowie in der Rundplastik überliefert wird, in den Kontext der altägyptischen Umwelt und Gesellschaft gestellt.
Die Ausstellung thematisierte mehrheitlich mit Stücken des Stammhauses, ergänzt um wichtige Leihgaben aus dem Ägyptischen Museum Berlin, die weitgespannten Handelskontakte des Alten Ägypten, den Import von in Ägypten dringend benötigten Rohstoffen und die Übernahme neuer Technologien. Auch im Bereich der Religion ist der Einfluss fremder Götter auf die altägyptischen Vorstellungen nachvollziehbar.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung lag auf den politischen Kontakten Altägyptens zum Ausland. So führten die Auseinandersetzungen mit dem Hethiterreich in ramessidischer Zeit nicht nur zu ausführlichen Darstellungen und Berichten über die Schlacht von Kadesch, sondern auch zum ersten dokumentierten Staatsvertrag der Menschheitsgeschichte, dem Friedensvertrag zwischen Ramses‘ II. und Hattusili III. im Jahre 1259 v. Chr., der zusätzlich durch politische Heirat bekräftigt wurde.
Ausstellungsort:
Zweigmuseum Schloß Seefeld,
82229 Seefeld, Schloss Seefeld