Sonderveranstaltung
Denk-Mal am Ort
Beginn: 20:00 Uhr
Dauer: 90 min
Kurzfilm-Projektion
Jeder Ort, jedes Haus hat eine Geschichte zu erzählen
Zu einer ungewöhnlichen Inszenierung von Kurzfilmen entschließt sich das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst, um sich mit der Geschichte seines Geländes und dessen ehemaligen Bewohner auseinanderzusetzen. Denn ‘jeder Ort, jedes Haus hat eine Geschichte zu erzählen’. Auch in München möchte die Initiative DENK MAL AM ORT aus Berlin die Geschichte unserer Stadt lebendig und sichtbar machen.
Einmal im Jahr öffnen Berliner, Münchner und Frankfurter über ein Wochenende ihre Wohnungstüren, damit interessierte Besucher und Nachfahren an den authentischen Wohn- und Lebensorten in das Leben der früheren Bewohner eintauchen können, die in der Zeit des Nationalsozialismus ausgegrenzt, verfolgt, deportiert, ermordet wurden. Aber die Corona-Pandemie verlangt neue Wege. Dieses Jahr ist das Gedenken nur in filmischer Form möglich. Am Sonntag, den 9. Mai werden sechs Kurzfilme in der Zeit von 20 bis 21:30 Uhr an der Außenwand über dem Eingang des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst in der Gabelsbergerstraße laufen.
Die Filme handeln vom Leben verfolgter Münchnerinnen und Münchner und den Orten, an denen sie gelebt oder gearbeitet haben. Jetzige Bewohner und Nachfahren kommen darin zu Wort. Erinnert wird etwa an jüdische Familien im Isarviertel, in Bogenhausen, in der Maxvorstadt und in Schwabing. Die Autorin Heidi Rehn erzählt von den Inhabern jüdischer Kaufhäuser wie Hermann Tietz am Hauptbahnhof oder kleinere Warenhäuser wie Gutman in Sendling. Im Film geben uns die Nachfahren von Sophie Scholl und Willi Graf der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ einen sehr privaten Einblick in das Leben der beiden jungen Menschen.
Die Kurzfilme wurden von dem Verein KUBIN e.V mit Severin Vogl als Filmemacher und durch Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie produziert.
So lässt sich auch in Zeiten von Corona mit ausreichend Abstand entspannt und sicher die Geschichte ehemaliger Münchner an einem authentischem Ort erleben, denn ‘we don’t heal in isolation, but in community’.
Initiative Denk Mal am Ort | Zum Film über die Arcisstraße auf YouTube