Sonderveranstaltung
Das Weib des Pharao
Beginn: 19:00 Uhr
Stephan Graf v. Bothmers Live-Komposition zum Stummfilm DAS WEIB DES PHARAO
Voranmeldung geschlossen!
Es gibt noch wenige Restkarten an der Abendkasse.
Erhaben und atemberaubend: Stephan Graf v. Bothmer interpretiert das ägyptische Historien-Filmmonument vom großen deutschen Regisseur Ernst Lubitsch perfekt synchron am Flügel in einer bisher nicht gekannten Tiefe und Dramatik. Der Komponist und Pianist gehört international zu den gefragtesten Stummfilm-Musikern und kommt im Februar ins Ägyptische Museum nach München. Durch seine Musik erstrahlt der Film in neuem Licht. Seine einzigartigen Kompositionen sind modern und extrem suggestiv, sie scheinen das Publikum in den Film hineinzusaugen: es erlebt den Film von innen heraus.
Stephan Graf v. Bothmer füllt mit seinen spektakulären StummfilmKonzerten große Konzerthäuser wie intime Theater auf fünf Kontinenten. Göttliche Diven, ehrenvolle Gentlemen, skrupellose Ganoven und skurrile Gestalten erstrahlen durch seine neu komponierte Musik in aktuellem Licht. Während seines Klavierkonzertes wird der Film aufgeführt – perfekt synchron. Die Musik verschmilzt mit dem Film und scheint das Publikum direkt in die Bilder hineinzuziehen.
Das Leinwandspektakel DAS WEIB DES PHARAO überstieg alles, was damals bekannt war, an Dramatik aber auch hinsichtlich der Kosten. Lubitsch ist der Großmeister, was Schauspielerführung angeht. Niemand kommt den Figuren so nah wie er, niemand kann so gut mit Schauspielern umgehen wie er. Und niemand kann Frauen so gut anziehen, wie der Textilfabrikanten-Sohn Ernst Lubitsch. Gerade die Massenszenen waren von einer damals nicht gekannten Komplexität und Natürlichkeit.
Die Allstar-Besetzung mit Emil Jannings, Dagny Servaes, Harry Liedtke und Paul Wegener überzeugen mit teilweise modernem, zurückhaltendem Schauspiel. Gerade Emil Jannings und Dagny Servaes sind eine Freude zu sehen! Die Handlung ist geschickt verschlugen, ein Spiel mit Erwartungen, niemand bekommt, was er haben will.
Der Film wurde einer der teuersten und aufwendigsten, aber auch erfolgreichsten deutschen Stummfilme der damaligen Zeit. Lubitsch plante den Film als Vorboten für seine nachfolgende, erfolgreiche Hollywood-Karriere.
In der verschlungenen Handlung heiratet der tyrannische Pharao Amenes statt der Tochter des Königs von Äthiopien ihre griechische Sklavin Theonis. Die Liebe zu Theonis löst dadurch ungewollt einen Krieg zwischen Ägypten und Äthiopien aus. Amenes′ Heer wird geschlagen und die Äthiopier werden durch den neuen Pharao Ramphis besiegt. Jedoch kehrt der totgeglaube Amenes zurück und kämpft erneut um sein Land und seine Liebe.
Stephan Graf v. Bothmers neu komponierte Live-Filmmusik ist packend und virtuos zugleich. Immer wieder wechselt seine Musik die Perspektive, sodass die gegensätzlichen Figuren plastisch werden, ihre Motive überzeugen und ihr Scheitern weh tut. Bothmer bleibt nicht bei den Kompositionstechniken der Stummfilmzeit stehen, sondern integriert virtuos, was in 100 Jahren Filmmusikgeschichte von den besten Filmkomponisten entwickelt wurde. So entsteht ein moderner Soundtrack, der das Publikum so stark in den Film hineinzieht, wie man es von Stummfilmen sonst nicht kennt. Der Pianist und Komponist gehört zu den international führenden Stummfilmmusikern. [Ernst Lubitsch, D 1922]
Graf von Bothmer: Das Weib des Pharao
monumentales Historien-Epos von 1922
Liebe, Sex und Krieg in einem Mega-Epos von Ernst Lubitsch
Live-Filmmusik: Stephan Graf von Bothmer – Klavier, Komposition
Der Pianist Stephan Graf v. Bothmer füllt Konzertsäle auf fünf Kontinenten mit seinen spektakulären StummfilmKonzerten – und begeisterte damit bisher über 300.000 Gäste.
Auf dem Schleswig-Holstein-Musik-Festival spielte Stephan v. Bothmer ebenso wie in der Laeiszhalle Hamburg und in Berlin im Admiralspalast, im Wintergarten Varieté und im Berliner Dom. Beim Rock-Pop-Festival „Berlin-Festival“ im Flughafen Tempelhof trat er nach Björk und den Pet Shop Boys auf. Er spielte auf dem Justus-Frantz-Festival auf Gran Canaria, in der National Concert Hall Budapest und der Philharmonie Kasachstan. Vier mal wurde er in die Philippinen eingeladen, spielte in Uruguay, Brasilien, Kolumbien, Malaysia ebenso wie in Russland und im Kosovo. Stephan Graf v. Bothmer war der erste Komponist, der eine Neukomposition zur restaurierten Fassung von „Metropolis “ vorstellte, im zweimal ausverkauften Zoopalast Berlin und in der Laeiszhalle Hamburg.
Er spielte im Nilpferd-Haus des Berliner Zoos und im Gefängnis Herford vor Gefangenen. Mit Bischof Markus Dröge gestaltete er den ersten Stummfilm-Gottesdienst überhaupt. Die Spiele der Fußball-WM und EM interpretierte Stephan Graf v. Bothmer vor jeweils 2.500 Fans live an der Kirchenorgel – und schuf damit eine vollkommen neuartige Verbindung von Sport, Kunst und nervenzerrendem Drama.
Stephan Graf v. Bothmer trat im NDR-Fernsehen auf, seine Orchester-Kompositionen liefen auf ARTE, ZDF, 3Sat und der Deutschen Welle. Spiegel-Online brachte schon zwei Interviews mit ihm.
Zu über 1000 Stummfilmen hat er bereits neue Filmmusik komponiert. Auf die Frage, warum er sich für dieses vergessene Genre entschieden habe, antwortet der wuschelhaarige Graf: „Live-Filmmusik ist so viel packender und dramatischer als es aufgenommene Musik je sein kann. Stummfilme wirken wie psychische Archetypen, viel symbolischer als Tonfilme. Zusammen mit meiner Musik können sie den Urgrund der Seele bewegen.“ Damit begeistert er alle Generationen. Dies bestätigt ein Blick auf Facebook: „Ich bin regelrecht in Rauschzustände geraten.“ „2x war ich da und hätte 4x da sein sollen!“ „es hat GEROCKT!!“
Stummfilme sind wieder populär. Dass sein Konzept aufgeht, liegt aber an der Musik. Sie ist packend, mitreißend, modern und verschmilzt mit dem Film zu einer perfekten expressiven Einheit. Filmmusik live. Dabei schöpft er musikalisch aus der Moderne (Pink Floyd, Tekkno, Deep Purple, 20er-Jahre-Jazz…) ebenso wie aus der Tradition (Beethoven, Wagner, Chopin, Bartok, Cage…) und entwickelt seine eigene Live-Filmmusik. Sie zieht den Zuschauer förmlich in den Film hinein und lässt mal die Dramaturgie, mal die Handlung, mal die Photographie und mal die psychologische Ebene hervortreten. „Gute Filmmusik besteht aus einer ständigen Variation der filmmusikalischen Rolle, dem permanenten Ringen um das Wesen des Filmes und der eigenen Position dazu“, sagt der Graf und spielt keine herkömmliche Stummfilmmusik, sondern moderne Filmmusik live. In den letzten 25 Jahren hat er eine einzigartige filmmusikalische Methode voller Intensität entwickelt.
Der klassisch ausgebildete Pianist (UdK) studierte u.a. bei den Professoren Koenen und Sava in Berlin und Hamburg. Sein Examen im Fach Klavier legte er an der Hochschule der Künste Berlin mit der Bestnote 1,0 ab – unter besonderer Erwähnung der herausragenden interpretatorischen Leistung. Daneben studierte er an der Jazz- und Rockschule Freiburg und spielte in zahlreichen Bands. Intensive Studien außereuropäischer Musik, experimenteller und Neuer Musik folgten. Filmmusik-Komposition lernte er bei Prof. N.J. Schneider, Niki Reiser und dem Morricone-Schüler Fabrizio Sabarino. Stephan v. Bothmer gibt selbst Meisterkurse und Workshops in verschiedenen Ländern.