24.04.2008

Uraufführung „Osiris – mit den Toten reden“

Im Rahmen der Münchner Musik-Biennale fand am 22. April die Uraufführung des Musiktheaterprojektes „Osiris – mit den Toten reden“ im Ernst von Siemens-Auditorium in der Pinakothek der Moderne statt.

Diese Produktion der Folkwang Hochschule Essen hatte das Ägyptische Museum nach München geholt. Nach einer Idee des Regisseurs Brian Michaels und in der Übersetzung von Jan Assmann stellt sie den Versuch einer Annäherung an die altägyptischen Vorstellungen vom Jenseits dar, fokussiert auf den Jenseitsherrscher und Auferstehungsgott Osiris.

Vier Schauspieler deklamierten die altägyptischen Texte, zu denen der Komponist Günther Steinke eine Klangflächenkomposition geschaffen hat. Das siebenköpfige Kammerensemble (Streichquartett, Flöte, Klarinette und Schlagwerk) zeigte eine beachtliche Bandbreite von Klangmöglichkeiten, die den ägyptischen Inhalten nachspürte, sie teils kommentierte, teils interpretierte. Trotz vorgerückter Stunde (zwei der drei Aufführungen fanden um 22 Uhr statt), waren jeweils zwischen 100 und 130 Besucher gekommen, die dieses Experiment einer Annäherung an Altägypten überwiegend positiv mit langanhaltendem Applaus würdigten. Im kommenden Herbst sind weitere Aufführungen im Rahmen der Ruhr-Triennale geplant.