01.08.2007
Restaurierung assyrischer Reliefs
Zur wissenschaftlichen Begleitung der Restaurierung der assyrischen Reliefs, die in den Werkstätten der Archäologischen Staatssammlung durchgeführt wird, wurde eine Arbeitsgruppe mit Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen aus mehreren Forschungseinrichtungen gebildet. Außerdem sind umfangreiche Voruntersuchungen notwendig, bevor mit der eigentlichen Restaurierungsarbeit begonnen werden kann.
Gewinnung von Probenmaterial zur Gesteinsbestimmung auf der Rückseite der Reliefs.
Bei der Arbeit: Dr. Günter Grundmann, Lehrstuhl für Ingenieurtechnologie, Technische Universität München und Kristina Holl, Studentin der Restaurierungswissenschaften an der TU München.
Obwohl zahlreiche große Museen umfangreiche Zyklen von Reliefs aus demselben Kontext wie die Münchner Stücke zeigen, wurde das verwendete Gestein, sogenannter „Mossul-Alabaster“ (Gips-Alabaster) bisland noch nicht wissenschaftlich beschrieben. Die Kenntnis seiner chemischen und physikalischen Eigenschaften ist für die spätere Reinigung und die Überarbeitung von Klebungen und Ergänzungen unabdingbar.
Suche nach Resten einer farbigen Fassung mit einem Technoskop
Am Technoskop arbeitend: Stefan Gussmann, Restaurator an der Archäologischen Staatssammlung.
Trotz der langen Fundgeschichte haben sich an den Reliefs in winzigen Spuren Farbpartikel erhalten, die vor einer Reinigung sorgfältig dokumentiert werden müssen. In der Antike waren Teile der Reliefs wie Schuhe, Schmuck oder die Flügel der Genien mit schwarzen, roten, ockergelben und blauen Naturfarben bemalt.