15.04.2015

Grabung in Naga: Frühjahrskampagne 2015

Grabung in Naga: Frühjahrskampagne 2015

Die Ausgrabung des Tempels 1200 begann im Herbst 2014 und wurde dann Mitte Januar wieder aufgenommen. Die durchgeführten Tests der neuen Photo-Drohne für das neue Vermessungssystem verliefen allesamt erfolgreich. Dabei wurden sowohl Drohne als auch die benötigte Software zum Erstellen der 3-D Modelle auf „Herz und Nieren“ geprüft und die Ergebnisse regelmäßig mit denen der „konventionellen“ Dokumentation und Vermessung abgeglichen. Die Resultate waren beeindruckend und erlaubten ein zügiges Arbeiten.

Th. Bauer (TrigonArt) überfliegt mit der Drohne Tempel 1200© Naga-Projekt
Th. Bauer (TrigonArt) überfliegt mit der Drohne Tempel 1200

Während der zweimonatigen Kampagne konnten weite Teile des Tempelareals freigelegt werden. Schon jetzt liegt die Vermutung nahe, dass er auf einem Podium errichtet wurde. Viele der verstürzten Sandsteinblöcke haben Reliefs. Ein in mehrere Teile zerbrochener Block zeigt einen grossen Löwenkopf. Vielleicht ein Hinweis, dass das Sanktuar einst dem Löwengott Apedemak geweiht war.

Luftaufnahme von Tempel 1200© Naga-Projekt
Luftaufnahme von Tempel 1200

Da sich leider sehr viele Blöcke in einem sehr schlechten Erhaltungszustand befanden war es notwendig diese direkt vor Ort, also in situ, zu konsolidieren und zu stabilisieren. Überraschenderweise kamen bei der Ergrabung des den Tempel umgebenden Areals deutlich mehr Blöcke zum Vorschein als angenommen. Neben Mauerzügen, die auf eine zweite Bauphase deuten, konnte auch die aufs Podium führende Rampe ausgemacht werden.

A. Schlüter beim Freilegen der Rampe© Naga-Projekt
A. Schlüter beim Freilegen der Rampe

Neben den Ausgrabungstätigkeiten liefen auch die restauratorischen Massnahmen am Amuntempel weiter. Der Hauptfokus galt dabei weiterhin dem Erhalt der antiken Wände und Mauerzüge, die grösstenteils aus ungebrannten Lehmziegel bestehen und daher vor Wind und Wetter geschützt werden müssen.

P. Ortiz bei den Restaurierungsarbeiten im Amuntempel© Naga-Projekt
P. Ortiz bei den Restaurierungsarbeiten im Amuntempel

Parallel zu all diesen Arbeiten konnte, Dank der Photo-Drohne, auch noch der Nordfriedhof mitaufgenommen werden.

Blick über den Nordfriedhof© Naga-Projekt
Blick über den Nordfriedhof

Turnusgemäss wurden die Arbeiten Mitte März eingestellt. Unser ganz spezieller Dank gilt hierbei unseren sudanesischen Arbeitern und Kollegen ohne deren Hilfe und unermüdlichen Einsatz diese Ausgrabung nicht stattfinden könnte.

Sudanesische Arbeiter beim Freilegen des Tempels 1200© Naga-Projekt
Sudanesische Arbeiter beim Freilegen des Tempels 1200

Momentan arbeiten wir an der Publikation der vorangegangenen Ausgrabungen und natürlich an den Vorbereitungen zur nächsten Kampagne im Herbst 2015.

Besonderen Dank auch an das Qatar-Sudan Archäologische Projekt und seine Vertreter, die es uns ermöglicht haben die Arbeiten in Naga weiterführen zu können.