Corinthium Aes
Das Geheimnis des schwarzen Kupfers
18.03.–14.09.2025
Die Kabinettausstellung widmet sich dem geheimnisvollen „Corinthium Aes“ – dem „korinthischen Erz“. Das Wissen um das Herstellungsverfahren dieser besonderen Metalllegierung galt lange Zeit als verloren. Um seine Entstehung ranken sich Mythen und Legenden. Charakteristisch für Objekte aus Corinthium Aes ist eine tiefviolette bis nahezu schwarze Patina, die sich – einmal beschädigt oder zerkratzt – allein durch Berührung und den Kontakt mit Hautschweiß wieder zurückbilden kann.
Bereits in der Antike waren die Menschen fasziniert von diesen Eigenschaften und klassische Autoren wie Herodot, Plinius oder Plutarch berichten von der Schönheit des wertvollen „korinthischen Erzes“. Im Alten Ägypten war das Material schon viel früher, ab dem dritten Jahrtausend v. Chr. bekannt. Hier wurde es als „schwarzes Kupfer“ bezeichnet, das nur für die Herstellung kostbarer Kultgegenstände und Götterfiguren Verwendung fand. Veredelt wurden die Objekte oft mittels der Metall-in-Metall Verzierungstechnik des Tauschierens mit Gold- und Silbereinlagen.
Matthias Lehr, ein Goldschmied aus Nürnberg machte sich an die Rekonstruktion des kostbaren Materials und entschlüsselte in Zusammenarbeit mit der Archäologin Alessandra Giumlia-Mair das Herstellungsverfahren. In der Ausstellung geben moderne und altägyptische Objekte wieder einige Geheimnisse dieses wundervollen Materials preis.
Die Ausstellung wurde von Olivia Zorn und Rebekka Pabst, beide Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Berlin, kuratiert und für die Präsentation in München angepasst.