Den Auftakt zum Thema „Schrift“ bildet eine große Stele, deren lange biographische Inschrift der Besucher anhand einer eingestellten Glasplatte mit der Übersetzung Zeile für Zeile verfolgen kann. Dieses gestalterische Element wird gleich im Anschluss eingesetzt, um das System der Schrift, ihre Anfänge und Vorbilder sowie die verschiedenen Kategorien der Hieroglyphen zu erklären – stets unter Einbeziehung von Originalobjekten.
PRÄSENTATION
Bei vielen der ausgestellten Texte auf Papyri und Ostraka erhält der Besucher über den Kunstgriff eingestellter Glasscheiben als Träger von Informationsschildern die Möglichkeit, direkt am Objekt Übersetzungen zu lesen und so die Vielfalt altägyptischer Textinhalte selbst zu erschließen. Ergänzend dazu liefert der MedienGuide weitere Übersetzungen nebst einer Einführung in verschiedene Textgattungen.
„SCHRIFT UND TEXT“
Das prägende Element der ägyptischen Kultur ist die Schrift, die gleichermaßen Träger von Literatur und Religion, unverzichtbares Requisit der Politik und Wirtschaft sowie bildhafter Bestandteil der Kunst ist. Texte sind in der ägyptischen Kultur allgegenwärtig, nahezu jeder Gegenstand kann zum Schriftträger werden. Das Selbstbewusstsein der ägyptischen Elite beruhte auf der Fähigkeit des Schreibens, was zu einem Gefühl der Überlegenheit gegenüber illiteraten Kulturen wie zum Beispiel dem südlichen Nachbarn Nubien führte.
360° PANORAMA
MUSEUMSPÄDAGOGIK
Von der klassischen Führung zum YouTube-Video, vom Hieroglyphen-Kurs zum Podcast – wir bieten viele Möglichkeiten zur Information über das alte Ägypten. Und Sie können Führungen und Werkstattprogramme für alle Altersgruppen bei uns buchen, sie ergänzen die digitalen Angebote von MedienGuide und Medienstationen im Museum. Spezielle Veranstaltungen für Menschen mit Behinderung sind seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus stehen regelmäßig Vorträge und Workshops zu verschiedenen Themen auf dem Programm.
VIELFALT
Die Medienstation vermittelt das breite Spektrum ägyptischer Texte, aufgeteilt auf 3 Bereiche mit jeweils rund 25 Einzelthemen. Unter „Gattungen“ finden sich z.B. Eintragungen zu Romanen, Märchen und Liebesliedern, zu Pyramiden- und Sargtexten. Unter „Einzeltexten“ sind berühmte Werke wie der „Sonnengesang des Echnaton“ oder die „Geschichte des Sinuhe“ aufgeführt. Medizinische und astronomische Texte stellt die Abteilung „Fachliteratur“ vor. Ergänzt wird dies um die wichtigsten Stationen der Entzifferung der Hieroglyphen.
ANFÄNGE
Die Entwicklung der Schrift hängt eng mit der Staatwerdung Ägyptens zusammen. In der späten Vorgeschichte (ab ca. 3200 v. Chr.) wächst der Einflussbereich lokaler Herrscher, aus der größeren Mobilität (Schiffe) entsteht die Notwendigkeit, Informationen über größere Entfernungen und längere Zeiträume hinweg einem größeren Personenkreis verfügbar zu machen. Erste Inschriften auf Vorratsgefäßen enthalten eine Inhaltsangabe, einen Vermerk über den Stifter oder Lieferanten und gelegentlich eine Mengenangabe.
IMHOTEP
Er ist eine historische Persönlichkeit aus dem frühen Alten Reich, Erbauer der Stufenpyramide des Königs Djoser in Sakkara und „Erfinder“ des Steinbaus. Ihm wird die älteste Weisheitslehre zugeschrieben, später wurde er zum Schutzgott der Schreiber und Ärzte. Hohe Beamte lassen sich als Schreiber oder Lesende darstellen, um auf ihr Wissen und ihre Erfahrung, aber auch auf die Pflichterfüllung und Loyalität des Staatsdieners hinzuweisen.