Pharao
Fünf Jahrtausende
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HERRSCHAFT
Über einen Pfeil mit Zählwerk kann der Besucher eine Epoche der ägyptischen Geschichte ansteuern, und auf der Karte Ägyptens erscheint die Animation des zeitgeschichtlichen Geschehens oder eines Ereignisses: die Gliederung des Landes in 42 Gaue, der Bau der Pyramiden  oder die Schlacht von Kadesch (hier). Vier Sonderthemen liefern Informationen zum ägyptischen Kalender und zur Zeitmessung, zur Geschichtsschreibung und zu Historikern.
ISLAMISCHE ZEIT
Mit der Eroberung Ägyptens durch Amr Ibn al As im Jahr 640 wurde Ägypten zum Kalifat, in dem sich bald, ohne das Christentum vollständig zu verdrängen, der Islam als vorherrschende Religion durchsetzte. Schon im Jahr 643 gründeten die Muslime im Gebiet des heutigen Kairo die neue Hauptstadt Fustat, die schnell zum wirtschaftlichen Zentrum Ägyptens wurde. Die frühislamische Kunst unter den dann herrschenden Umayyaden entwickelte sich auf Grundlage der hellenistischen und byzantinischen Traditionen.
1. JAHRT. N. CHR.
Mit der Niederlage von Kleopatra VII. gegen Augustus im Jahr 31 v. Chr. wird Ägypten Teil des römischen Imperiums. In der römische Kaiserzeit (30 v. Chr. – 395 n. Chr.) werden zahlreiche Tempel neu errichtet, in denen die römischen Kaiser wie Pharaonen auftreten. In der byzantinisch-christlichen Zeit (395-646 n. Chr.) war zunächst Alexandria Ausgangspunkt für die Ausbreitung des Christentums. In der Wüste entwickelt sich das Mönchstum. Mit der Teilung des römischen Reiches (395 n. Chr.) fällt Ägypten an das oströmische Reich mit der Hauptstadt Byzanz.
1. JAHRT. V. CHR.
In der 3. Zwischenzeit (1075-750 v. Chr.) zerfällt Ägypten in ein Nordreich mit der Hauptstadt Tanis im Ostdelta unter libyscher Herrschaft und den „Gottesstaat des Amun“ in Theben. Charakteristisch für die Spätzeit (750-332 v. Chr.) ist der Wechsel von Fremdherrschaft und einheimischen Dynastien sowie der Verlust der politischen Bedeutung Ägyptens im internationalen Machtgefüge. Mit der Eroberung durch Alexander den Großen 332 v. Chr. wird das Land Teil des hellenistischen Reich der Ptolemäer (332-31 v. Chr.)
2. JAHRT. V. CHR.
Das Mittlere Reich (2040-1781 v. Chr.) als das „Goldene Zeitalter“ gilt späteren Epochen als Vorbild im Bereich von Kunst und Literatur. In der 2. Zwischenzeit (1780-1550 v. Chr.) schaffen die Freiheitskämpfe gegen die Fremdherrscher der Hyksos das neue Ideal einer nationalen Identität und eines heldenhaften Pharaos. Nach dem Sieg über die Hyksos steigt Ägypten im Neuen Reich (1550-1075 v. Chr.) zur Großmacht auf, und es unterhält politische und wirtschaftliche Beziehungen zur gesamten bekannten Welt.
KULTURTRANSFER
Immer wieder hat Ägypten über drei Jahrtausende Anregungen der Nachbarkulturen aufgegriffen und zu etwas Neuem, „typisch Ägyptischen“ verarbeitet oder technische Entwicklungen perfektioniert. In diesem ständigen Wechselspiel von Kontinuität und Innovation liegt die Besonderheit der altägyptischen Kultur bis weit in die christliche Zeit hinein. Das große Gefäß zeigt den zwergengestaltigen Bes, Schutzgott für Mutter und Kind, dessen Aussehen afrikanisch beeinflusst ist.
3. JAHRT. V. CHR.
In der Frühzeit (3000-2670 v. Chr.) entsteht eine Zentralregierung mit Pharaonenresidenz in Memphis. Mit der Entstehung des ägyptischen Staates beginnt auch die Herausbildung der charakteristischen Merkmale der ägyptischen Kunst in Skulptur und Relief. Im Alten Reich (2670-2200 v. Chr.) wird Ägypten zu einer der führenden Mächte im Vorderen Orient. Der Zerfall der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen führt in der 1. Zwischenzeit (2200-2040 v. Chr.) zur Aufspaltung des Zentralstaates in kleinere Herrschaftsgebiete mit Gaufürsten an der Spitze.
PRÄSENTATION
Auswahl – Ergänzend zur Keramik werden in der Großvitrine Gefäße aus Stein und Objekte zum Thema Grabausstattung (Reliefs und Stelen, Särge und Beigaben) sowie Rundplastik gezeigt. Hinzu kommen typische Objekte für jede Epoche wie Modellfiguren aus Holz (Bild) für das Mittlere Reich. An der Rückwand verweist der Wechsel von Lehmziegeln zu Kalksteinplatten im frühen Alten Reich auf den Übergang zur Architektur in Stein.
IM DETAIL
Über drei Medienstationen erhält der Besucher Informationen zu jedem einzelnen Objekt. Dafür kann er auf dem Touchscreen entweder gezielt ein bestimmtes Stück aufrufen oder über die Leiste eine Epoche anwählen. Daraufhin werden alle Objekte aus dieser Zeit angezeigt sowie zusätzlich eine Einführung in die Kulturgeschichte der gewählten Epoche.
4. JAHRT. V. CHR.
In der Vorzeit entstehen im ganzen Land erste Siedlungen mit lokalen Kulturen. Neben Felsbildern in der Wüste wird die Keramik das vorrangige Medium der Kunst. Außer Waffen und Geräten aus Feuerstein finden sich Schmuck aus Halbedelsteinen und Elfenbein, Schminkpaletten und erste Beispiele von Rundplastik als Grabbeigaben; qualitätvolle Steingefäße zeigen den hohen Stand der entsprechenden Bearbeitungstechniken.
ARCHITEKTUR
Über einen Pfeil mit Zählwerk kann der Besucher eine Epoche der ägyptischen Geschichte ansteuern und erhält auf einer Landkarte Ägyptens die entsprechenden wichtigen Orte vom Delta im Norden bis in die nubische Wüste im Süden angezeigt. In einer Animation erscheinen Zeichnungen der zugehörigen berühmten Fundstücke oder Bauten wie Tempel und Grabanlagen auf dem Bildschirm. In einer weiteren Ebene lassen sich deren Fotos samt Erklärungen aufrufen.
KULTURGESCHICHTE
Die fünf Jahrtausende altägyptische Geschichte werden zum größten Teil anhand von Tongefäßen veranschaulicht. Nahezu jedes ägyptische Museum hat überreiche Magazinbestände mit hunderten, ja tausenden von Gefäßen – gezeigt wird davon so gut wie nichts, abgesehen von der Vorzeit. Dabei lässt sich gerade das Thema „Alltagsleben“ sehr gut mit Keramikobjekten veranschaulichen.
PRÄSENTATION
Wüstenlandschaft – In einer Großvitrine von siebzehn Metern Länge erzählen rund 750 Objekte, chronologisch angeordnet, fünf Jahrtausende ägyptischer Geschichte, von 4000 v. Chr. bis 1000 n. Chr. Ein Museum im Museum – und während in den vorausgehenden Räumen die Objekte meist einzeln als Kunstdenkmäler zelebriert werden, ändert sich nun die Atmosphäre hin zu einer archäologischen Präsentation. Dafür wurden 8 Tonnen eigens hergestellten Sandes in zwei Farbtönen eingebracht, um eine Wüstenstruktur in drei Ebenen anzudeuten.
„FÜNF JAHRTAUSENDE“
Keine andere der antiken Hochkulturen kann auf eine vergleichbare Dauer und Kontinuität verweisen wie Altägypten. Aus den Anfängen der Frühzeit entwickelt sich eine Kultur mit einer effektiven Verwaltung als Grundlage des Staatswesens, die in vielen Bereichen – Kunst, Literatur, Architektur, Religion – Archetypen geschaffen hat, die von benachbarten und nachfolgenden Kulturen aufgegriffen und fortgeführt werden.
BEGRÜSSUNG
Liebe Besucherinnen und Besucher, zusammen mit meinem Team vom Kassen- und Aufsichtspersonal möchte ich Sie herzlich im Ägyptischen Museum begrüßen. Gleich am Eingang erhalten Sie von uns den MedienGuide, ihre Kinder können den archäologischen Rucksack bei uns abholen. Fragen Sie uns, wenn Sie einen Rollstuhl benötigen oder einfach etwas suchen - wir helfen Ihnen gerne weiter! Wir möchten Ihnen den Museumsbesuch zu einem Erlebnis machen, das Sie in guter Erinnerung behalten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
DOPPELSPIEL
Der Dualismus in der ägyptischen Vorstellungwelt, das Denken in Begriffspaaren, greift die Medienstation mit dem Bild des Kartenspiels auf: So ist der ägyptische König Gott und Mensch, er hat eine irdische Mutter und einen göttlichen Vater, verkörpert die Institution Königtum und ist gleichzeitig eine historische Persönlichkeit, was sich in den Bildern von symbolischer Feindvernichtung und Schlachtenszenen widerspiegelt. Als Mittler zwischen Gott und Mensch ist er zugleich Opfernder und Empfänger göttlicher Gaben.
MAAT
Im Zentrum altägyptischer Wertvorstellungen steht der Begriff Maat, der je nach Kontext Wahrheit und Gerechtigkeit, aber auch Weltordnung bedeuten kann. Der Mensch soll nach den Regeln der Maat leben, aber auch die Welt muss sich im Zustand der Maat befinden, wofür der König verantwortlich ist. Die Personifikation dieses abstrakten Begriffes ist eine weibliche Figur, meist auf dem Boden sitzend dargestellt, die oft eine Feder, ihr Schriftzeichen, auf dem Kopf trägt.
„PHARAO“
Dem ägyptischen König ist eine Doppelnatur zu eigen, er ist Mensch und Gott zugleich, was in den verschiedenen Bezeichnungen für den Herrscher zum Ausdruck kommt. Als Hohepriester jeden Tempels versorgt er die Götter mit Opfergaben, im Gegenzug erhält er stellvertretend den Lebensatem für die Menschheit. Pharao, das „große Haus“, ist der Garant der Maat, der göttlichen Weltordnung auf Erden. Als „Herr der Welt“ bezwingt er die Fremdländer und herrscht über Ägypten, dessen beide Teile Ober- und Unterägypten er durch seine Thronbesteigung stets aufs Neue vereint.
3D SCAN