Vortrag
Mond, Magie, Macht
Dr. Victoria Altmann-Wendling
Beginn: 18:15 Uhr
Teilnahmegebühr: € 4,-/ Mitglieder des Freundeskreises frei
Keine Anmeldung erforderlich.
Die altägyptische Mondsymbolik und ihre Anwendungsgebiete
Der Mond als hellstes Nachtgestirn mit seiner im Laufe des Monats wechselnden Gestalt, seinem Verschwinden bei Neumond oder dem Ausnahmeereignis einer Finsternis hat Menschen aller Zeiten, so auch im alten Ägypten, zur Reflektion über Ursachen und Wirkungen dieser Phänomene angeregt. Insbesondere in den Tempeln und Papyri der griechisch-römischen Zeit sind umfangreiche Informationen über den Erdtrabanten zu finden, die sich vielfach exakt an astronomischen Begebenheiten orientierten. Phänomene des Mondzyklus werden entweder mittels spezieller Darstellungsformen oder in lebhafter und variantenreicher Bildsprache wiedergegeben.
Neben den zahlreichen symbolischen Ebenen, die der Metaphorik des Mondes innewohnen (wie z.B. Verjüngung und Fruchtbarkeit), steht zugleich stets die heilbringende Wirkung der kosmischen Vorgänge im Vordergrund. Deren ordnungsgemäßer Ablauf sicherte zugleich den Bestand der Weltordnung (äg. Ma’at) ab, für die der König als nominell höchster Priester Verantwortung trug. So spielte der Mond auch für den Herrscher eine Rolle – einerseits im Hinblick auf den Zeitpunkt der Durchführung königlicher Rituale, andererseits in Bezug auf dessen Herrschaftslegitimation.
Durch die Einbettung des Mondzyklus in Tempelrituale konnte deren Wirkung verstärkt oder durch die Symbolik des Mondes verdeutlicht werden. Ferner findet die Symbolik des Mondes in magischen Handbüchern und Ritualtexten Verwendung, wenn etwa die Ritualhandlungen zu bestimmten Mondphasen stattfinden sollten. Der Vortrag untersucht all diese Fälle und eruiert mögliche Gründe.
Wir freuen uns im Anschluss an den Vortrag bei Sekt, Wein und Brezen mit Ihnen ins Gespräch zu kommen!